Nachdem wir auf Gabriola Island ankamen und mit unserem Gepäck einen fast vertikalen Weg kilometerweit hochlaufen mussten, wurden wir an der Spitze schon belohnt. So ganz gemütlich am Wegesrand saß ein prächtiger Weißkopfseeadler im Baum und ließ sich von nichts und niemanden stören. Ja, ich habe überlegt ein Foto zu machen und ja, er kam die nächsten Tage auch immer wieder an die gleiche Stelle aber ich entschied mich gegen ein Foto weil ich ein anderes Bild im Kopf habe, mit mehr Weite und mehr Freiheit; nicht in einem Baum sitzend wie eine Eule.
Nach unserer Zen-Pause und morgendlichem Yoga jeden Tag und Kirtan (ohhhja, ich bin ein großer Fan!) reisen wir weiter in die Rocky Mountains. Schon am Eingang sehe ich wie am Straßenrand der Schwarzbär artig wartet bis er gemütlich den Highway überquert. Wir sind einfach platt von diesem Moment, seit Tagen sahen wir überall "Achtung Bär" Schilder und wir glaubten schon gar nicht mehr daran überhaupt welche zu sehen und dann, zack, läuft uns einer hinterm Arsch vorbei.
Als wir im Banff National Park ankommen, finden wir einen gemütlichen Platz inmitten der Berge. Am nächsten Morgen läuft schon gemütlich ein ausgewachsener Waipiti Hirsch über den Campingplatz. Als ich meine Yoga Matte ausrolle, kann ichs kaum fassen: ein Grizzly Bär trabt gemütlich über den gesamten Platz. Wer schonmal "Das Dschungelbuch" gesehen hat, weiß wie Balu läuft und ich dachte immer das wäre einfach eine lustige ausgedachte Gangart. Jetzt weiß ich, die laufen wirklich so! Und ich werds wissen, er ist nur 10 Meter an mir vorbeispaziert. Aber wisst ihr, beide Male hätte ich schon ein Foto schießen können aber mir wars irgendwie nicht gut genug, will ja auch nicht einfach nur abdrücken.
An Tag 3 aber bleibt mir gar nichts anders übrig als diese wunderbaren Bär-Portraits zu schießen, wie er da so genüsslich den Löwenzahn futtert und einfach nur glücklich aussieht. Mr.A sagt, dass ihn dieser Moment zu Tränen gerührt hat; so eine fragile Spezies von der wir Europäer immer nur hören, wie schlecht es ihnen geht und wie gefährdet sie sind und dann sehen wir ihn, gesund und mit glänzendem Fell. Wir dürfen dieses Wildtier in völliger Zufriedenheit beobachten und die Schönheit einer Art genießen, die wir sonst nur aus zu kleinen Zoos kennen.
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Astrid (Donnerstag, 18 Juli 2019 08:56)
.... ich bin auch zu Tränen gerührt und ergriffen von dieser story und Bild
Claudi (Freitag, 09 August 2019 21:43)
So beeindruckend!