Im Süden Alaskas fahren wir den Top of the World Highway und es gibt so viele WOW-Landschaftsmomente, dass wir sie nicht mehr zählen können, das Album Wanderer von Mogli läuft tagelang in Dauerschleife, der Sound macht die Szenerie so emotional dass wir oft schweigend stundenlang den Weg bis nach Canada fahren.
Von Kanada aus fahren wir die einzige Straße, die uns bis zum arktischen Ozean führt. Schon am ersten Tag auf dem Dempster Highway erleben wir die 4 Jahreszeiten an einem Tag. Durch den Tombstone Territorial Park (Warum steht der bitte in keinem einzigen Reiseführer?) fahren wir kurzärmlig der Sonne entgegen bis es zur Dämmerung beginnt zu schneien- die Landschaft in der Arktis sieht so aus, wie wir uns Alaska vorgestellt haben, bunt bespickte Strauchstreifen bis zum Horizont, und das sind Farbspektren, die ich so bisher noch nie gesehen habe.
Die Straße ist so schlammig und sämig, dass wir stundenlang vorwärts rutschen. Manchmal teilen wir uns die Straße mit Flugzeugen, denn es gibt keine Landebahnen, den Sprit müssen wir uns gut einteilen denn es kommt nur aller 400km eine Tankstelle. Die Dreckschichten auf dem Auto bringen uns einen schönen Camouflage Look. Nachts wird es jetzt so kalt, dass wir mit Mütze und zig Klamottenschichten schlafen und körperlich echt an unsere Grenzen kommen, nicht zuletzt weil uns fast die Kraft fehlt die gefrorenen Autotüren aufzukriegen. Wir geben unser Bestes die über 1840 km innerhalb von 3 Tagen zu schaffen.
Am Polarkreis machen wir noch schnell ein Selfie mit der Einwegkamera, sonst kann man ja gar nicht nachweisen dass man dort gewesen ist, und düsen dann der Baumgrenze entgegen.
In Tuktoyaktuk stecken wir die Füße in den arktischen Ozean, machen einen kleinen Spaziergang. Das Erdöl tritt hier einfach am Gehweg aus und überall stehen die robust gebauten Schlitten, mit denen sich die Inuits im Winter nur fortbewegen können. Hier ist die Zeit wie stehen geblieben. Es ist so friedlich.
Es ist so Alaska hier in Kanada.
Der gleiche Ausblick an drei verschiedenen Tagen. Zum Sonnenuntergang konnten wir die Berge kaum sehen, am nächsten Morgen tolle Aussichten und auf dem Rückweg liegt der Schneezauber im ganzen Tal.
Kommentar schreiben
Astrid (Mittwoch, 23 Oktober 2019 22:08)
Das Warten hat sich gelohnt! Endlich ist die Fortsetzung da und hat mich in ihren Bann geschlagen. Ich bin soooo verzaubert von diesen unglaublichen Bildern und den stories dazu.DANKE DANKE DANKE
Julia&Norbert (Freitag, 25 Oktober 2019 21:19)
Sehr schöne Bilder. Die Farbenpracht ist wirklich unglaublich!
Norbert hört gar nicht mehr auf, den Adler anzustarren.
Gaby (Sonntag, 27 Oktober 2019 16:57)
Endlich neue Fotos! Die Farben der Natur und das Licht sind wunderschön, wie auf einem Gemälde. Und die Autowäsche hat sich gelohnt;-)